Alles rund um AdBlue

Dieselfahrer kennen das Problem, wenn der Zusatztank für AdBlue leer ist geht gar nichts mehr. Denn dann lässt sich das Fahrzeug nicht starten. Bevor es also weitergehen kann mit der Fahrt muss die flüssige Harnstofflösung wieder aufgefüllt werden.

AdBlue kommt bei Fahrzeugen mit SCR-Systemen zum Einsatz und dient dazu die Stickoxidemissionen zu reduzieren. Die Harnstofflösung reagiert mit den Schadstoffen und wandelt diese nahezu komplett in Stickstoff und Wasserdampf um.

AdBlue – Was ist das eigentlich?

Bei dem Begriff AdBlue handelt es sich um den Handelsnamen für den Harnstoff AUS 32. Der Handelsname AdBlue wurde vom Verband der Automobilindustrie geschützt. AdBlue wird zur Reduzierung von Stickoxidemissionen mit Hilfe von SCR-Systemen eingesetzt. Hierbei handelt es sich um eine wasserklare, hochreine und auf synthetisch hergestelltem Wege 32,5 prozentige Harnstofflösung. Bei dieser Harnstofflösung handelt es sich weder um Gefahrengut noch um einen Gefahrenstoff. AdBlue wird in die Wassergefährdungsstufe 1 eingestuft, welches die niedrigste Wassergefährdungsstufe ist.

Das AdBlue stets die gleiche Qualität sowie Reinheit innehat, dies wird mit der Norm ISO 22241 geregelt und gewährleistet. Diese Norm ersetzt die deutsche DIN Norm 70070. Die DIN 70070 war der erste Standard für AdBlue. Allerdings waren in dieser Norm weder Lagerung noch Handhabung geregelt. Die aktuelle Norm ISO 22241 setzt sich aus insgesamt vier Teilen zusammen. Im ersten Teil der Norm werden die Qualitätsanforderungen geregelt. Das ist auch der Grund, warum entsprechende Kanister und Zapfsäulen mit der Norm gekennzeichnet sind.

Was im Umgang mit AdBlue unbedingt beachtet werden sollte ist, dass der Stoff vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt werden soll und auch nicht bei Temperaturen über 30 Grad gelagert werden soll. Im Idealfall sollte AdBlue an einem Ort gelagert werden, der gut belüftet ist. Bei einer Lagertemperatur zwischen minus 5 und plus 20 Grad beträgt die Haltbarkeit von AdBlue mindestens 12 Monate.

Wann muss AdBlue nachgefüllt werden?

Bei den aktuellen Fahrzeugen mit SCR-System haben die AdBlue Tanks ein Fassungsvermögen, das zwischen 8 und 33 Litern liegt. Der Verbrauch von AdBlue liegt bei etwa 3 – 5% des Kraftstoffverbrauchs. Abhängig von den Einsatzbedingungen und der Abstimmung mit dem Abgassystem wird das Auffüllen des AdBlue Tanks ungefähr alle 5 000 – 15 000 Kilometer von Nöten sein.

Im Idealfall ist die Füllmenge von AdBlue so dimensioniert, dass der Tank, im Rahmen der regelmäßigen Inspektionsintervalle, von der zuständigen Werkstatt wieder aufgefüllt wird.

Doch woher weiß man eigentlich wie es mit dem AdBlue Füllstand ausschaut?

In der Regel sind die betreffenden Fahrzeuge mit einem Füllstand-Kontrollsystem ausgestattet. Dieses erinnert den Fahrer rechtzeitig daran, dass der Füllstand niedrig ist. Außerdem wird die verbleibende Restreichweite angezeigt.

Werden die Warnhinweise ignoriert und der AdBlue Bestand nicht aufgefüllt, dann erlaubt die Motorsteuerung bei erschöpftem AdBlue Vorrat keinen Neustart des Motors. Aufgrund der gesetzlichen Vorschriften zum Umweltschutz ist dieses Vorgehen notwendig.

AdBlue Tankstellen – Gibt es so etwas?

Vor einigen Jahren noch undenkbar, doch mittlerweile finden AdBlue Tankstellen mit speziellen AdBlue Zapfsäulen für PKWs, eine immer stärkere Verbreitung. Auf der Seite findadblue.com oder in der dazugehörigen App haben Dieselfahrer die Möglichkeit mittels der Suchfunktion nach eben diesen Tankstellen beziehungsweise Zapfsäulen zu suchen. Auch wo Flaschen oder Kanister beziehungsweise größere Gebinde von AdBlue zu haben sind, wird dort angezeigt.

Wo gibt es AdBlue zu kaufen?

Viele Dieselfahrer möchten gewappnet sein und würden deshalb gerne AdBlue auf Vorrat zu Hause haben. Doch gibt es den Harnstoff einfach so zu kaufen? Und falls ja, wo kann man AdBlue kaufen?

Vor Ort findet man AdBlue natürlich in Tankstellen. Aber auch in Werkstätten, Baumärkten oder in Läden die KFZ-Zubehör vertreiben kann man AdBlue kaufen. Manchmal bekommt man AdBlue sogar als Postenware bei bekannten Discountern. Hier ist der Harnstoff dann meist besonders günstig.

Wer nicht auf ein solches Angebot warten möchte, der hat die Möglichkeit AdBlue jederzeit ziemlich günstig online zu bestellen. Im Netz findet man AdBlue außerdem in vielen unterschiedlichen Gebindegrößen.

Angefangen bei der sogenannten Kruse-Flasche die 1,89 Liter fasst über Flaschen mit 5 Liter Fassungsvermögen bis hin zu Kanistern die 10 Liter oder sogar 20 Liter AdBlue fassen. Selbstverständlich kann man AdBlue online auch in großen Container oder Fässern kaufen. Doch sind diese Mengen dann wohl nur für den gewerblichen Gebrauch interessant und nicht für den Privatverwender.

Beim Kauf von AdBlue sparen

Wer AdBlue kaufen möchte, um sich beispielsweise einen kleinen Vorrat anzulegen, der kann sich prinzipiell merken, dass lose Ware und größere Gebinde preisgünstig sind. Die Kruse-Flasche, die gerne in Tankstellen verkauft wird, ist hingegen vergleichsweise kostenintensiv.

AdBlue selbst nachfüllen

Werkstätten bieten das Nachfüllen von AdBlue mit einem speziellen Betankungsgerät an. Doch wer über ein bisschen Geschick verfügt muss dieses Angebot nicht annehmen und kann den AdBlue Tank in Eigenregie auffüllen.

Wer nicht weiß wo der AdBlue Tank im Auto ist, der sollte zunächst einen Blick in die Bedienungsanleitung werfen. Bei den neueren Fahrzeugen befindet sich der Einfüllstutzen meist neben dem Einfüllstutzen für den Kraftstoff. Während bei älteren Fahrzeugmodellen der Einfüllstutzen für den AdBlue Tank meist im Kofferraum untergebracht ist.

Falsch betankt: Was nun?

Der Vorteil ist, dass es relativ unwahrscheinlich ist das Dieselkraftstoff in den Tank für AdBlue gefüllt wird. Das liegt daran das der Einfüllstutzen des AdBlue Tanks sehr viel kleiner ist und somit weder die Kraftzapfrohre noch die üblichen Rohre der Reservekanister hineinpassen.

Bei Fahrzeugen ohne Fehlbetankungsschutz ist hingegen die Gefahr groß das AdBlue in den Dieseltank eingefüllt wird.

Doch unerheblich davon ob nun AdBlue in den Dieseltank gefüllt wurde oder umgekehrt – Die Folgeschäden können sich als äußerst kostenintensiv erweisen.

Wurde nach einer Fehlbetankung die Zündung noch nicht eingeschaltet, dann genügt in aller Regel eine gründliche Reinigung des Tanks.

Wurde hingegen die Zündung schon eingeschaltet, kann AdBlue schon in das empfindliche Einspritzsystem gelangen. In diesem Fall reicht eine Reinigung des Tanks nicht mehr aus. In diesem Fall müssen außerdem Filter, Leitungen und Kraftstoffpumpen erneuert werden.

Wurde versucht den Motor anzulassen oder wurde dies sogar getan, dann ist es zudem erforderlich die Einspritzinjektoren sowie die Einspritzdüsen auszutauschen.

Wie gefährlich ist AdBlue?

Zunächst kann man einmal sagen das AdBlue nicht giftig ist. AdBlue kann allerdings eine reizende Wirkung auf Haut, Augen und Schleimhäute haben. Das Tragen einer bestimmten Schutzkleidung, wenn AdBlue nachgefüllt wird, ist somit nicht von Nöten. Kommt AdBlue mit der Haut in Berührung, dann sollte der Stoff mit viel Wasser abgespült werden.

Auf Buntmetalle, Eisen, Nickel und Stahl wirkt AdBlue korrosiv. Kommt es zu einer Kontamination, dann sollte der Harnstoff ebenfalls unverzüglich mit reichlich Wasser abgespült werden.